Heinrich Mann charakterisiert in seinem vorliegenden Werk die Zeit der Übergangsphase vom Kaiserreich in die erste (eigentlich zweite) parlamentarische Demokratie auf deutschem Boden – die Weimarer Republik. Die erste Deutsche Nationalversammlung mit 809 Abgeordneten wurde 1847 in der Frankfurter Paulskirche ausgerufen, aber bereits 13 Monate später nach ihrem Umzug nach Stuttgart vom württembergischen Militär aufgelöst. Der Schwerpunkt liegt aber auf der Weimarer Republik und Heinrich Mann erläutert die Gründe, warum diese Republik zum Scheitern verurteilt war. Dabei geht er auf die staatlichen Strukturen, politischen Lager, nationale und internationale Begebenheiten ein und zeigt sehr deutlich auf, warum Nationalismus als niederer Instinkt betrachtet werden muss und zwangsläufig immer in die Katastrophe führt. Der vorliegende Text ist sowohl eine Studie der psychologisch bedingten Emotion des Hasses als auch ein historisches Zeitdokument, das eine Periode beleuchtet, innerhalb derer eine Demokratie sowohl von Links wie von Rechts angegriffen wurde. Heinrich Mann hat die Europäische Union und den 2ten Weltkrieg vorausgesehen und deshalb war sein Plädoyer für den übernationalen Menschen und das Überwinden nationalstaatlicher Kleingeistigkeit um so verständlicher. Aufgrund der heutigen Situation in Europa, Amerika, Russland und anderswo klingt in dem Text eine fast unheimliche Aktualität mit, die uns vor Augen führen soll, dass die Katastrophen immer auf die genau gleiche Weise beginnen und immer von genau den gleichen Leuten mit genau den gleichen Mitteln durchgeführt werden. Eine Warnung also vor der Unbelehrbarkeit des Menschen. Des Hasses fünfter Teil.
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