In der Platon-Forschung hat der Menexenos immer wieder für Rätselraten gesorgt. Die Ungereimtheiten dieses Dialogs ließen die einen vermuten, es handele sich gar nicht um einen Dialog Platons, andere wiederum sahen gerade in dem bis zum Äußersten getriebenen Vexierspiel, der diesem Dialog eigen ist, Platons stilistische Meisterschaft. Heute stellt niemand mehr die Frage, ob der Dialog Platon zugerechnet werden kann. Im Werk des Philosophen rechnet man ihn zu den Frühdialogen. Anders als viele andere platonische Dialoge ist der Menexenos nicht philosophischen Inhalts. Wie so oft bei Platon eröffnet der Dialog mit einer zufälligen Begegnung des Sokrates mit einem anderen Athener. Diesmal trifft er den jungen Menexenos. Dieser kommt gerade vom Rat, wo darüber abgestimmt werden soll, wer demnächst die nächste Leichenrede auf die Gefallen halten soll. Nachdem sich Sokrates über die rein rhetorische Funktion der Gattung innerhalb des Staatswesens mokiert hat, fragt Menexenos, ob er, Sokrates, denn auch in der Lage wäre, eine staatstragende Leichenrede zu halten, würdig, in der Öffentlichkeit gehalten zu werden. So herausgefordert, lässt Sokrates sich nicht zweimal bitten. Und so hält er eine Leichenrede, die den Menexenos in Erststaunen setzt... Der Hörbuchsprecher Volker Braumann legt hier mit dem Menexenos den 10. Teil seiner Hörbuchreihe "Platon - Sämtliche Dialoge" vor. Zum tieferen historischen und philologischen Verständnis wird der Dialog mit weiterem Zusatzmaterial bereichert. So führen zwei Essays des Sprechers und des Übersetzers in die Problematik des Dialogs ein. Da die sokratische Leichenrede Bezug nimmt auf die berühmte von Thukydides wiedergegebene Rede des Perikles auf die Gefallenen, so findet sich auch diese in vergleichender Absicht hier neu eingelesen. Bisher in der Serie erschienen sind: 1. Apologie/ Phaidon/ Kriton 2. Protagoras 3. Symposion 4. Phaidros 5. Laches/ Euthyphron 6. Gorgias 7. Menon 8. Charmides 9. Lysis
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