Vor dem Hintergrund eines sinnlosen Weltkrieges, der die bestehende Weltordnung zerreißt und des Niederganges der Donau-Doppelmonarchie, entwirft Franz Werfel ein vielfältiges Bild des Wiens der späten 1910-er Jahre. Die hinter der Person Ferdinand verborgene psychologische Selberlebensbeschreibung des jungen Werfel rührt vor allem in dem gleichmäßigen Unterton, den seine Beziehung zur Kinderfrau Barbara allen Schilderungen unterlegt. Das ist eine der seltenen Lieben, die keiner Worte und nur weniger Begegnungen bedarf, um mit gleichmäßiger, stiller Flamme in zwei Menschen zu leuchten und ihr Fühlen zu erfüllen. Dabei tritt die göttliche Dimension dieser Liebe, die der Titel andeutet, hinter der menschlichen zurück. Für Barbara gibt es wohl keinen Unterschied. Wieweit Ferdinand ihr letzten Endes hierin folgt, bleibt offen.
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